Geschichte Geschichtliche Anmerkungen
Der Domkapitular Costantino Massino plante 1589 einen heiligen Weg, um die Geschichte der Heiligen Jungfrau in Bildern zu erzählen, womit dem bestehenden Wallfahrtsort eine neue Attraktion hinzufügt werden sollte. Im ursprünglichen Entwurf waren dreiundzwanzig Kapelle und fünf Eremitagenkapellen vorgesehen. Mit der Innenausstattung wurde zwischen dem ausgehenden 16. und dem Beginn des 17. Jahrhunderts der flämische Künstler Juan de Wespin, alias Il Tabacchetti, betraut, dem dann bald auch sein Bruder Nicolas sowie der Maler aus dem Monferrato Guglielmo Caccia, alias Il Moncalvo, sowie der Maler aus Alexandria Giorgio Alberini zu Hilfe kamen.
Im Laufe des 17. Jahrhunderts führten die Streitigkeiten zwischen den Gonzaga und den Savoyer-Herzogen (Kriege von Monferrato) zur Unterbrechung der Arbeiten, Beschädigungen und teilweisen Wiederaufbau. Die Unterdrückung der Mönchsorden unter Napoleon zwischen dem ausgehenden 18. und Beginn des 19. Jahrhunderts verursachte die Vertreibung der Lateranen und den Verkauf der Grundstücke des Sacro Monte, der Kirche und des Kloster, die zum Abriss freigegeben wurden. Dank des Eingreifens einer Privatperson, die diese kaufte, ging der Komplex in den Eigentum des Bistums von Casale über. Mitte des 19. Jahrhunderts begann eine Phase der Restaurierung und Umstrukturierung des heiligen Weges, um dort die Mysterien des Rosenkranzes darzustellen. Für die Reparatur der heiligen Szenen wurde der Franziskanerbildhauer Giuseppe Latini und ab 1875 der Meister Antonio Brilla aus Savona, Erbe der großen Töpfertradition Liguriens, beauftragt. In der neuen Restaurierungsphase in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde dem Bildhauer aus Casale Giudo Capra die Hauptrolle übertragen.