GESCHICHTLICHE ANMERKUNGEN
In der Fastenzeit des Jahres 1656 schlugen die Kapuzinermönche Gioacchino da Cassano und Andrea da Rho der Gemeinde vor, eine mit Stationen gesäumte “Leidensstraße” (“strada dolorosa”) einzurichten. Die Orte für die Baustelle legte der Bischof Odescalchi fest, wobei er bei der Anordnung der Bäume darauf bedacht war, dass zur Meditation geeignete Stellen entstanden. Die Arbeiten kamen auch dank der Benutzung von Baumaterialien aus den Ruinen des Mattarella-Turms schnell voran.
Die erste Bauphase, die mit der Weihung des Wallfahrtsortes durch den Bischof Visconti (1690) abgeschlossen wurde, koordinierte Giovanni Matteo Capis aus Ossola, dem die Gemeinde die Rolle des leitenden Bildhauers übertragen hatte.
Capis bezog den Bildhauer Dionigi Bussola mit ein, der Leiter der Bildhauer des Mailänder Doms, die damals wichtigste Skulpturenbaustelle Norditaliens war. Bussola wurde auch für die Sacri Monti in Varallo, Orta und Varese eingestellt.
Die zweite Bauphase wurde im 18. Jahrhundert eingeläutet, bei der die Kanoniker versuchten, dem von Capis vorgegebenen Weg zu folgen: Erstellung von über 60 Statuen von Giuseppe Rusnati und der Bau von sieben Kapellen.
1810 wurden die Kapuzinermönche aufgrund der Unterdrückung der Mönchsorden vertrieben und das Kloster wurde in eine Kaserne umgewandelt.
Antonio Rosmini erfuhr von der Existenz des Colle della Mattarella und wählte ihn zum Sitz der Religionskongregation, die er zu gründen gedachte. Als er 1828 in Domodossola eintraf, legte er den Grundstein für das, was später das Noviziat und das Spiritualitätszentrum für Mönche und Laizisten werden sollte, womit er den Sacro Monte wieder ins Leben rief.