Kapelle 38 - Die Kreuzigung
Die Szene stellt Christus dar, der am Kreuz stirbt; an seiner Seite sind die zwei Diebe und zu seinen Füßen die Madonna und die frommen Frauen, der Heilige Johannes, die Soldaten, die ihn auf den Kalvarienberg begleitet hatten.
Zwischen 1515 und 1520 inszenierte Gaudenzio Ferrari eine dreidimensionale Kreuzigung, bei der zu den traditionellen Figuren des Evangeliums wie Christus und der Diebe, dem heiligen Johannes, den frommen Frauen, den Soldaten, die um die Kleider Christi würfeln, eine vielfältige Schar an bestimmten Personen mit sehr natürlichen Gesichtsausdrücken hinzugefügt wurden: die Zigeunerin mit ihren Kindern und dem kleinen Hund, die Edelfrau mit der Tochter, die Gruppe der Alten, die Soldaten und Personen aus dem alltäglichen Leben, wie der Mann mit dem Kropf, der Jesus einen mit Wasser und Essig getränkten Schwamm reicht.
Mit einer einzigartigen und aufmerksamen Regie setzte Gaudenzio den Zug an den Wänden mit zweidimensionalen gemalten Figuren fort, die mit den dreidimensionalen bemalten Terrakottafiguren im gleichen Maßstab und Proportionen so kombiniert wurden, damit der Eindruck einer einzigen Szene entstand. Diese Erzähltechnik diente vielen Künstlern, die mit ihm auf dem Sacro Monte arbeiten, als Vorbild.