Der Palast von Pilatus (Kapellen Nr. 23, 27, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35)
Ein alter Palast von Pilatus existierte bereits im 16. Jahrhundert. Der neue geht auf die von Carlo Bascapè gewollte Umstrukturierung zurück, bei der in diesem Gebäude die wichtigsten Mysterien der Passion Christi zusammengefasst werden sollten.
Der Entwurf nimmt in den ersten Jahren des 17. Jahrhunderts in den Überlegungen des Bischofs Gestalt an.
Das Gebäude beherbergt die verschiedenen Etappen des Prozesses Christi vor Pilatus und die bedeutendsten Momente der Passion vom ersten und zweiten Zusammentreffen Christus mit Pilatus (Kapelle 27 und 29) bis zur Geißelung (Nr. 30), der Krönung mit der Dornenkrone (Nr. 31), Mysterium von Christus zum Prätorium geführt (Nr. 32), „Ecce Homo“ (Nr. 33), der Szene, in der Pilatus sich die Hände wäscht (Nr. 34) sowie die Verurteilung Christi durch Pilatus (Nr. 35).
Die Verbindungstreppe zwischen den zwei Stockwerken des Gebäudes, die im von Bascapè gewollten Entwurf zur Nachbildung der Stadt Jerusalem mit dem Justizpalästen des Prozesses gegen Christus enthalten ist, wurde als Nachbau der Heiligen Treppe von San Giovanni in Laterano entworfen. Die Gemeinden des Tales wurden dazu aufgefordert, jeweils eine Stufe der Treppe zu spenden.